Schließlich kam ein gelbes Auto mit einem gelben Männchen darinnen. Er stieg aus: „Oh, ein Barkas“ „Kennen Se den?“ „Ja, da hab ich früher ein bißchen dranrumgeschraubt“ Das ließ sich gut an! Ich schilderte unser Problemchen. Er legte sich unter den Barkas. „Hhmahaja“ Er rollte auf seiner Kohlefaservierrollenwerkstattliege SEL wieder unter dem Barkas hervor. „Naja ich will mal sehen was ich tun kann. Hat er das mit dem Anlasser schon länger?“ Ich erzählte von dem grandiosen Zangentrick. „Nee“, sagte das gelbe Männchen „das geht nicht.“ „Ist ja nicht schlimm, bei uns hat’s zweimal geklappt.“ „Neinnein, das kann gar nicht gehen, da …“ er salbaderte erstmal fünf Minuten lang rum, warum das Überbrücken gar nicht hätte funktionieren können. „Ja schön, dass das gar nicht geht, aber der Motor trotzdem anging!“ Gelbmännchen hob wieder an Erklärungen abzugeben, ich konnte ihn dann doch noch bewegen sich lieber den Barkas genauer anzugucken. Nach einer Weile, es war nun schon richtig dunkel und saukalt (ca. 2 Stunden nach meinem Anruf beim ADAC) sprang der B1000 wieder an.

Der gute Mensch in Gelb bot sich an, uns die letzten Kilometer bis nach Hause zu begleiten. Problemlos kamen wir an. Ich parkte den Barkas und füllte den ADAC-Zettel aus. Und das war’s dann. Wieder zu Hause. Wieder kein Täterää, wieder kein Empfangskomitee. Es war jetzt 22.30, wir waren müde – und zu HAUUUUUUUUSE!

Wir saßen auf dem Sofa und konnten gar nicht fassen, dass wir es geschafft hatten. Am nächsten Tag drang so langsam in den Kopf, dass wir nirgendwo mehr hinmüssen, keinen ADAC mehr anrufen und keine tanzenden Käsescheiben mehr verzehren müssen. Vorbei, fertig, Schluss. Aus .


ENDE


Epilog

Der Barkas stand noch lange in unserer Garage und oft fuhren wir ihn auch. Er hatte in der Zwischenzeit einen neuen Anlasser, einen neuen Motor bekommen und seit dem Urlaub hingen wir irgendwie an ihm.
Doch die ostwestfälischen Werkstätten mühten sich vergebens, ihn am Laufen zu halten – meist bekamen wir ihn kaputter wieder, als wir ihn abgegeben hatten.

Da wir selber nicht alles reparieren konnten was dann nach und nach kaputt ging, sahen wir uns genötigt, ihn zur Adoption freizugeben (schnüff, schnief, HEUL!!!). Er kam in liebevolle Hände und rollte wohl noch manchen Weg.

Meine Freundin und ich sind nicht mehr befreundet. Wir haben im Jahr darauf geheiratet und sind inzwischen stolze Eltern zweier Söhne. Diese Geschichte hat uns gut zusammengeschweißt und wir wissen nun, dass wir uns nicht immer bedenkenlos aufeinander verlassen können. Aber wir arbeiten daran!

Hier standen wir und konnten nicht anders!
Quelle: Google Earth

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