„VROOOOOMPÖTTPÖTTPÖTTVROOOOOOOM…!

Erstmal losfahren. Sonnenbrille auf, Mund zu und durch. Es gab verschiedene Möglichkeiten. 1. Möglichkeit: Garage suchen und versuchen den Barkas da unterzustellen. Wir waren aber so am Ar*** von Frankreich: Es gab weder Ortschaften noch Garagen.
2. Möglichkeit: feste, durchsichtige Folie kaufen und in den Fensterrahmen kleben.
Das war die sympathischste Möglichkeit, da sich, bedingt durch den Fahrtwind, unsere Bindehaut langsam verabschiedete. Baumarkt gefunden, nach Folie abgesucht, nichts gefunden. Weiter. Langsam konnte ich vor lauter Juckreiz nicht mehr gucken. Nächste Ortschaft rein, Super- oder Baumarkt suchen. Die nächste Ortschaft hieß Clamecy.
Der Supermarkt Auchan.

Da standen wir nun auf dem Parkplatz des Supermarktes. Wir mussten uns ein wenig verschnaufen, kauften also eine Flasche Sprudel (Orangina – Spitzengesöff. Das haben wir den ganzen Urlaub lang getrunken. Bis hin zum Durchfall) und suchten ein lauschiges Plätzchen. In der Nähe des Auchan gab es einen Fluss. Da mussten wir hin. Wasserrauschen soll ja bekanntlich entspannen. Wir nahmen den kürzesten Weg – die Böschung hinab. Mitten hinein in die Brennnesseln! Meine Freundin hatte eine lange Hose, Socken und Schuhe an. Ich nicht. „Autsch, Aua, Sch***e - Aahahaa! Das brehehennt!“ Also flugs wieder zurück. Wir gingen die Straße entlang und sahen eine alte, halb eingestürzte Steinbrücke. Da setzten wir uns neben. Dort gab es keine Nesseln, nur Mücken und einen gewaltig stinkenden Kackegeruch.
Aber egal, Mücken kann man verscheuchen und an den Geruch sich gewöhnen.

Wir überließen uns unserem Frust und versuchten ein wenig ruhiger zu werden. Nachdem wir ein Zeitlang in Selbstmitleid geschwelgt hatten, versuchten wir uns wieder an der Problemlösung. „Wir rufen Timur an, der Vater hat doch einen LKW, vielleicht kann der uns abholen oder wenigstens den Hänger mitnehmen und für den Barkas suchen wir einen Unterstellplatz.“ Klasse Idee. Timur anrufen. Auf zum Telefon. Auf dem Weg zurück sahen wir aus einiger Entfernung die Front unseres Barkas. „Guck mal, der guckt ganz traurig“, sagte meine Freundin. Und wirklich, seine Scheinwerfer standen schräger als sonst und er guckte ganz traurig in die Gegend. Der Ärmste. Erst platzt ihm die Pupe (Auspuff) und dann auch noch die Stirn. Er tat uns richtig leid. Auf zur Rettungsaktion: „Hallo Timur, wir stehen in Südfrankreich und haben keine Scheibe mehr!“ Ich erzählte ihm den ganzen Sermon unserer Tour und fragte ihn nach dem LKW. „Da muss ich erstmal unseren Vater fragen, vielleicht können wir euch dann fix abholen.“ “Wir sind 1000 Kilometer von euch weg.“ „Oh, … ja dann muss ich eh erst fragen, ruft so in einer Stunde nochmal an.“ Das hörte sich alles nicht sooo prima an. Die Lösung mit der Folie wieder hervorgeholt. Ab in den Supermarkt. Es gab mehrere Arten von durchsichtigen Folien. Die einen sahen mehr durchsichtig aus, die anderen weniger. Da uns keine richtig überzeugte ließen wir diese Idee wieder fallen und gingen zurück zum Barkas.

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