Für den Sommer 2001 hatten wir uns vorgenommen mit dem B 1000, Baujahr 1974, nach Parentis-en-Born in der Nähe von Arcachon zu fahren.

Mitte Juli fuhren wir los. Die Sonne lachte ins Führerhaus, der Zweitakter knatterte froh und munter über die Autobahn und auch der Anhänger zuckelte brav hinterher. Mit durchschnittlichen 75 km/h schaukelten wir Richtung Paris. Kurz hinter der belgischen Grenze wurde das Knattern zu einem infernalischen Brüllen. Flugs gebremst und unters Auto gelegt. Schiete! Auspuff durch. Aber da wir uns vor Antritt der Fahrt schon verschiedene Sorgen gemacht hatten, fand sich schnell eine Lösung.

Eine Halbliter-Dose Bier schnell ausgetrunken („Schütt' doch aus, umso schneller kommen wir hier weg.“-“Bist du blöd? BIER WEGSCHÜTTEN???“), aufgeschnitten und mit Schellen (der kluge
B 1000-Fahrer sorgt vor) festgemacht. Weiter ging’s. Ein paar mal mussten wir die Schellen noch nachziehen. Aber da wir sowieso alle
250 km tanken mussten, störte das nicht weiter.

Wir fuhren durch Paris, dann die RN 10 entlang nach Bordeaux und waren nach 2 Tagen am Ziel. 1400 Kilometer von Bielefeld entfernt
in PARENTIS-EN-BORN angekommen – unversehrt!
Ein wunderbares Gefühl.

Auf dem Campingplatz bestaunten die Franzosen unser seltsames Gefährt. Der Franzose an sich wird mit der Attitüde geboren, vorgeben zu müssen, alles zu kennen. So standen die Einheimischen und Nichteinheimischen französischen Camper auffällig unauffällig in der Nähe unseres B 1000 und taten desinteressiert. Irgendwann fühlten sie sich unbeobachtet, dann linsten sie herüber und in ihren Gesichtern stand: ”Was zum Teufel ist das?” Nach einiger Zeit wagte sich ein Wagemutiger vor und behauptete: „Das ist ein englischer Wagen.“ „Nein ein deutscher!“ „EIN DEUTSCHER?????“ „Aus der DDR“ „Ah ja.“ Die Verwirrung war in sein Gesicht getackert, doch sein französisches Blut zwang ihn zu einem Hab-ich-doch-gleich-gewusst-Ausdruck – der völlig missriet. Das Erstaunen hielt nicht lang und unsere Nachbarn auf dem Campingplatz gewöhnten sich an die Lautstärke und den Geruch, den unser B 1000 beim Starten machte.

Während wir urlaubten, nahm ich mir einen Vormittag Urlaub vom Urlaub, legte mich unter den B1000 und brachte den gebrochenen Auspuff professionell gepfuscht in Ordnung – mit Blech, Schellen und einer französischen GunGum-Abart. Wir konnten wieder mit gemäßigter Lautstärke die Ruhe stören. Die Freude über die gelungene Reparatur währte nicht lange. Der Auspuff brach nun direkt hinter dem Topf und röhrte wie Sau.

Seit dem Sommer 2000 besaßen wir einen Barkas B1000, mit
dem wir schon vieles erlebten: einen unvergesslichen
Urlaub in Südfrankreich und eine wunderschöne Hochzeit.

Ein Erlebnisbericht.

Der B1000 kurz nach dem Kauf im Juli 2000

Auf großer Fahrt!

Leichte Auspuffprobleme

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